Zentrum für Sexualtherapie

Ejakulationsstörungen


Ejakulationsstörungen gehören ebenso zu den sexuellen Problemen des Mannes. Der vorzeitige Samenerguss wird von 14 Prozent der Männer als Problem angegeben. Die vorzeitige Ejakulation wird definiert als anhaltende oder wiederkehrende Ejakulation mit minimaler Stimulation vor, während oder kurz nach der Penetration und bevor die Person es wünscht. Die Gründe für den vorzeitigen Samenerguss (Ejakulatio präcox) reichen meist in den psychischen Bereich und sind somit psychotherapeutisch zu behandeln. DDDr. Karl Isak nennt als mögliche Ursachen eine sexuell unterdrückte Kindheitsentwicklung, die z.B. stark von Verboten und Tabus geprägt war, was z.B. zu einer Versagensangst führen kann. Außerdem können unbewusste Verweigerungshaltungen gegenüber der Mutter oder gegenüber Frauen insgesamt auftreten. Ferner kann ein dominanter Sexualpartner oder eine negative Konditionierung (schneller Sex) psychische Ursache sein. Ein möglicher organischer Faktor kann eine vermehrte Empfindlichkeit der Eichel sein. Die psychische Belastung eines vorzeitigen Samenergusses ist meist erheblich und verstärkt die Probleme nicht selten.

Zu den Ejakulationsstörungen zählt neben dem vorzeitigen Samenerguss auch die verzögerte Ejakulation (Orgasmusstörung). Von dieser spricht man, wenn das Erreichen des Orgasmus und das Auslösen der Ejakulation für den Mann erst mit erheblichem Aufwand und nach sehr langer Stimulation möglich wird. Auch hier scheinen psychische Faktoren eine Rolle zu spielen. Die Betroffenen setzen sich unter Druck und sehen sich einer inneren Anspannung ausgesetzt. Es gibt Erwartungshaltungen, die gerade das Gegenteil bewirken. Als Gründe sind auch Medikamente wie Psychopharmaka (z.B. Antidepressiva und Neuroleptika, Antihypertonika oder Alphablocker) für Verzögerungen oder Ausbleiben der Ejakulation verantwortlich. Als dritten Ursachenbereich definieren Experten neurologische Erkrankungen.